08.07.2023 in Kommunalpolitik

Nachhaltige Bewirtschaftung im Wald

 

Udo Fehrle, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Giengen, hatte zum Thema „Nachhaltigkeit im Wald“ ins Naturfreundehaus Hasenloch eingeladen.

Referent des Abends war Revierförster Günther Taub. Zuvor umriss Gaby Streicher, Fraktionsvorsitzende der SPD, das Thema mit den Schlagworten Klimawandel, Erderwärmung, Wetterextreme. Das Ökosystem Wald ist nicht nur im fernen Amazonas-Gebiet gefährdet, auch die Wälder in der Bundesrepublik und damit auch der Stadtwald Giengen werden beeinträchtig durch Dürre, Starkregen, Sturm, Schädlinge, Umweltschmutz.

Die wichtige Schutzfunktion des Waldes ist mittlerweile im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen. Doch der Wald ist auch ein großer Wirtschaftsfaktor, er liefert Brennholz, Bauholz, Möbelholz. Wie nachhaltige Waldbewirtschaftung heute und in Zukunft aussehen kann oder muss, im Spagat zwischen Ökologie und Ökonomie, das erläuterte Revierförster Taub in einem engagierten, profunden, mit zahlreichen Bildern und Grafiken versehen Vortrag, dem sich eine lebhafte Diskussion anschloss.

Wichtiges Statement des Experten: Wir haben den Klimawandel nicht mehr vor uns – wir sind schon mittendrin.

In seinem Vortrag erläuterte er, dass „Nachhaltigkeit“ bereits seit dem 19. Jahrhundert ein Leitbegriff in der Waldbewirtschaftung wäre. Das Prinzip dabei: nicht mehr abholzen als nachwachsen kann. Dabei sei die natürliche Regenerationsfähigkeit des Waldes schon immer unterschätzt worden. 64 Prozent der Waldbestände seien über Naturverjüngung, also Baumsamen und Aufwuchs der kleinen Pflänzchen, entstanden. Festgelegte Ziele der Waldfläche seien, den Holzvorrat auf dem bestehenden Niveau zu erhalten, eine angemessene Ertragserwartung zu planen und betriebseigene Mitarbeiter verlässlich zu beschäftigen. Das erfordere eine jährliche Planung, die im jährlichen Bericht für den Gemeinderat verifiziert wird, zudem gebe es laufende Prüfungen in zeitlichen Abständen (Zwischenrevision 5jährig, Endprüfung 10jährig).

Auch in Giengen gebe es Risiken für den Wald – z.B. durch Sturmbruch oder Käferfraß. Dennoch würden keine Chemikalien gegen Insekten eingesetzt, obwohl dies lt. Gesetz gestattet wäre. Hier sei der Naturschutz wichtiger, erklärte Traub ausdrücklich.

Der Klimawandel mit den sehr warmen Jahren sei aber auch im Giengener Stadtwald spürbar, Fichten seien in den vergangenen 120 Jahren gut nutzbar gewesen, nun aber problematisch. Bei der Nachpflanzung setzt man jetzt mehr auf „sichere“ Baumarten, wie z.B. die Douglasie.

 

In Deutschland seien 32 Prozent der Gesamtfläche mit „Wald“ besetzt, bei leicht steigender Tendenz, sie bilden den höchsten Holzvorrat in Europa ab. Auch zur Besitzstruktur konnte Taub Auskunft geben: 29 Prozent gehören den Bundesländern, 4 Prozent dem Bund, 19 Prozent den Kommunen und 48 Prozent sind Privatwald (ca. 2 Mio. private Waldbesitzer).

Wald sei per se ein Klimaschützer, stellte Förster Taub fest: Er sei Holzlieferant, binde CO², produziere Sauerstoff, verhindere Erosion, sei Lebensraum. Zudem sei er eine Art „Klimaanlage“ - kühlend durch die Wasserverdunstung, was jeder bei einem Waldspaziergang auch bei sommerlichen Temperaturen spüren könne.

Dass der Wald der Hege und Pflege bedürfe, war den Anwesenden nach einer lebhaften Fragerunde klar.

05.06.2023 in Kommunalpolitik

Nachhaltige Waldbewirtschaftung

 
Der Wald

Klimawandel – Erderwärmung - Wetterextreme, das Ökosystem Wald spielt im Klimasystem sowohl global als auch lokal eine große Rolle – nicht nur die Amazonaswälder, auch unserer Giengener Stadtwald ist relevant.

Unsere Wälder sind nicht nur stark vom Klimawandel bedroht, durch Stürme, durch Trockenheit, durch Krankheiten – sie selbst sind zugleich wichtige Klimaschützer; sie filtern Staub, binden Kohlendioxid, produzieren Sauerstoff. Aber um den Kohlendioxid-Ausstoß nur eines Menschen innerhalb eines Jahres zu neutralisieren, sind grob geschätzt neun riesige „Buchen-Leben“ notwendig.

Doch Wälder sind zugleich ein großer Wirtschaftsfaktor – nicht nur als Brennholz, auch als Bauholz, als Möbelholz. Dementsprechend sind die jährlichen Holzerlöse ein nicht zu unterschätzender Faktor im städtischen Haushalt.

Wie eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes aussehen kann, soll in einer Veranstaltung des Ortsvereins Giengen mit Revierförster Günther Taub erörtert werden. Die Veranstaltung ist offen für alle interessierten Bürger, sie findet statt am Dienstag, den 20. Juni, um 19.00 Uhr im Naturfreundehaus Hasenloch.

06.04.2023 in Aktuelles

Vorstandswahlen bei der SPD Giengen

 
Der Vorstand

Die Vorstandsmitglieder von links nach rechts: Hans Mack (Kassierer), Christine Mack (Schriftführerin), Georges Kameni Tcheuffa (Stellvertr. Vorsitzender), Werner Gohle (Beisitzer, ehem. 2. Vorsitzender und Udo Fehrle (Vorsitzender).

Bei der Hauptversammlung der SPD Giengen wurde der Parteivorstand im NaturFreundehaus Hasenloch neu gewählt. Vorsitzender bleibt Udo Fehrle.
Neu wurde als stellvertretender Vorsitzender Georges Christophe Kameni Tcheuffa gewählt. Beide wurden in geheimer Wahl einstimmig nominiert. Beisitzer im Vorstand sind künftig Werner Gohle, Klaus Kälble, Anne Mayr-Kälble und Gaby Streicher. Die Kasse wird weiterhin von Hans Mack
geführt und von Sylvia Gohle und Ute Goppelt geprüft. Schriftführerin bleibt Christine Mack und Seniorenbeauftragte sind Udo Fehrle und Reinhold Dombrowsky.
Die Wahlleitung übernahm Clemens Stahl. Bevor jedoch gewählt wurde, berichtete Udo Fehrle über die Aktivitäten im vergangenen Jahr. Hans
Mack konnte einen positiven Kassenbericht abgeben. Des weiteren wurden die Delegierten zu den SPD-Kreisversammlungen und des erweiterten
Kreisausschusses nominiert.

Gaby Streicher informierte als Kreistagsmitglied über die Arbeit der SPD-Kreistagsfraktion. Als Mitglied der Ausschüsse „Bildung und Soziales“ sowie des „Jugendhilfeausschusses“ gab sie Einblick in die vielfältigen Herausforderungen - nicht nur finanzieller Art - in diesem Bereich, der ein so weites Spektrum umfasst wie berufliche Schulen, Jugendhilfe, Teilhabeplanung für alle Arten von Behinderung, Kindertagespflege, Eingliederungshilfe, Unterbringung von Geflüchteten, Seniorenangelegenheiten und noch einiges mehr. Ausführlich berichtete sie über die großen Herausforderungen hinsichtlich Infrastruktur und Umwelt, darunter fallen Stichworte wie Landkreisimmobilien, Digitalisierungsstrategie, die Erstellung eines Klimamobilitätsplanes, Stärkung und Ausbau des ÖPNV und der Brenzbahn und nicht zuletzt der Ausbau des Klinikums.

Im Anschluss an die Wahlhandlungen wurden aktuelle Themen aus dem politischen Geschehen in Stadt und Land diskutiert. Udo Fehrle stellte abschließend das Programm für die kommenden Monate vor.