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Gentechnikfreie Anbauregion Heidenheim

Kühe, die besonders viel Milch geben oder Schweine, die schnell fett werden verfügen über besondere Erbinformationen. Diese Gensequenzen sowie Nachweisverfahren zur Identifizierung wurden beim Europäischen Patentamt in München zum Patent angemeldet. Müssen Landwirte in naher Zukunft Lizenzgebühren auf Nutztiere bezahlen, die diese Gene in sich tragen? Werden konventionelle züchterische Erfolge durch die Hintertür über Genpatentierung von anderen gestohlen? In Europa sind inzwischen von multinationalen Konzernen wie Monsanto hunderte von Patentanträgen auf die konventionelle Zucht von Pflanzen und Tieren angemeldet worden. Es besteht berechtigter Grund zur Sorge, dass das Patentrecht dazu missbraucht wird, um schrittweise über die Kontrolle der Züchtung die Produktionsbedingungen der Landwirtschaft zu bestimmen. Verbraucher befürchten, dass durch die Monopolisierung Preise, Qualität und Verfügbarkeit von Lebensmitteln nachhaltig beeinflusst werden. Der Tierarzt Dr. Christoph Then ist einer der führenden Experten zum Thema. Er ist Mitbegründer der Initiative „Kein Patent auf Leben!“ in München. Then hat verschiedene Klageverfahren gegen Biopatente betreut und Parteien und Verbände beraten. Er unterstützt verschiedene nationale und internationale Bündnisse gegen die Patentierung von Pflanzen und Tieren. Dr. Then informiert am Montag, 12. April 2010 um 20 Uhr in Heidenheim im Paulus-Gemeindehaus, Bahnhofstr. 33 öffentlich zum Thema: Wem gehört meine Kuh und wem mein Schwein? Patente auf Leben sind auf dem Vormarsch. Veranstalter: Aktionsbündnis gentechnikfreie Anbauregion Landkreis Heidenheim Bereits am Freitag, 9. April 2010 zeigt der NABU (Naturschutzbund) den neuen Film von Bertram Verhaag "David gegen Monsanto", bei dem auch Szenen aus dem Landkreis Heidenheim verarbeitet wurden. Ort: Kulturzentrum Treff 9 Heidenheim, Friedrichstraße 9 Beginn: 19.30 Uhr


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