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Gute Gründe gegen Atomkraft

Die Behauptungen der Atom-Lobby Die Atomlobby behauptet, Kernkraft dämpft den Preisanstieg beim Strom. Richtig ist: Kernkraft ist teurer, als Union, FDP und Atomwirtschaft behaupten, denn • Profite für Großunternehmen: Alte Kraftwerke sind abgeschrieben. Die bringen pro Tag eine Million Euro Extra-Profite für die Energie-Multis. Und steigern damit die Boni der Energie-Manager. 61 Milliarden Euro zusätzliche Gewinne winken den Energieversorgern bei einer Verlängerung der Laufzeiten auf 40 Jahre. • Die Strompreise müssten ja dann derzeit schon sinken, denn die Atomkraftwerke laufen ja. Aber den Strompreis bestimmen teurere Kraftwerke – die Differenz behalten die Betreiber. • Die vier großen Energieunternehmen setzen hohe Strompreise aufgrund ihrer Marktdominanz durch. Eine Laufzeitverlängerung würde dieses Oligopol der großen Energiekonzerne zementieren. Dezentrale kleine Kraftwerke und Erneuerbare Energien fördern dagegen den Wettbewerb. Die Preise würden sinken. • Der Steuerzahler hat die Atomenergie schon mit 45 bis 100 Milliarden Euro unterstützt bzw. mitfinanziert ( je nach Schätzung). Das Restrisiko liegt allein beim Steuerzahler. Eine alle Risiken abdeckende Haftpflicht würde zur Unwirtschaftlichkeit der Atomkraftwerke führen. • Die Atomkraft-Lobby will Gewinne privatisieren und Verluste kollektivieren: Die Folgekosten der Atomenergie (u.a. Rückbau, Endlagerung, Schutz vor Terroranschlägen) von weit über 20 Mrd. Euro soll der Steuerzahler übernehmen. • Kernbrennstoffe werden nicht wie Öl, Gas und Kohle besteuert. Die Atomlobby behauptet, die Energiesicherheit Deutschlands sei gefährdet. Aber: Nur bei Erneuerbaren Energien ist Deutschland vollständig unabhängig von Importen: • 100 Prozent des benötigten Urans muss importiert werden. • Zwischen 2000 und Juni 2008 ist der Weltmarktpreis von Uran auf das 20-fache gestiegen. Je mehr die Atomstromerzeugung ansteigt, umso früher erschöpfen sich die Uranvorkommen. • Es droht keine Stromlücke: Ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie 2008 vorgelegter Bericht zur Versorgungssicherheit sieht auch bei Einhaltung des Fahrplans beim Atomausstieg keinen Anlass zur Sorge hinsichtlich der Stromversorgung. Auch der Jahresbericht der Bundesnetzagentur bestätigt, dass Deutschland auf Jahre Nettostromexporteur bleiben wird. Die Atomlobby behauptet, Kernenergie gehört zum Energiemix der Zukunft. Richtig ist, nur Erneuerbare Energien haben Zukunft: • Laufzeitverlängerungen würden Investitions- und Innovationsdynamik der letzten Jahre bei Erneuerbaren Energien bremsen. • In der Branche der Erneuerbaren Energien sind über 300.000. Menschen beschäftigt. Das ist der Arbeitsmarkt der Zukunft. • Atomkraft kann die Klimaschutzprobleme nicht lösen. Sie deckt weltweit nur einen Anteil von ca. 2,5 Prozent des Endenergieverbrauchs. Erneuerbare Energien kommen bereits auf 20 Prozent. Es gibt keine Renaissance der Atomenergie: • In den letzten zwei Jahrzehnten sind deutlich mehr Atomkraftwerke vom Netz gegangen als neue hinzugekommen. 2008 wurde erstmals seit 42 Jahren kein einziger neuer Reaktor in Betrieb genommen. Insgesamt produzieren vergleichsweise wenige Länder Atomstrom, wogegen es einen weltweiten Boom bei den Erneuerbaren Energien gibt, bei denen Deutschland Weltmarktführer ist. • Mehrheit in Deutschland lehnt Atomkraft ab: 37 Prozent sehen in der Atomkraft eine große Gefahr, weitere 20 Prozent sogar eine sehr große Gefahr für sich und ihre Familien. Nur 8 Prozent aller Bundesbürger sind der Meinung, dass Atomkraftwerke, mögliche Anschläge auf Atomkraftwerke, Atomtransporte und radioaktiver Müll für sie und ihre Familien keine Gefahr darstellen. Weitere 34 Prozent schätzen die efahren, die für sie von der Atomkraft ausgehen, als gering ein. • Für die Stilllegung alter AKWs: In einer Umfrage sprachen sich 72 Prozent der Befragten für eine Stilllegung des Atomkraftwerkes Krümmel in Schleswig-Holstein und anderen älteren Atomkraftwerken aus (Emnid, 9.7.09) • Nur die Konservativen wollen neue Atomkraftwerke bauen: Der Beschluss von Neubauten von Atomkraftwerken stammt fast ausschließlich von konservativen Regierungen (Schweden, Italien, Frankreich, Kanada und USA). Berlusconis Energiepolitik ist aber genauso schlecht wie die von Merkel. • CDU/CSU verschweigen Pläne zum Neubau: Auf der BDITagung am 15.6.09 sagte etwa Angela Merkel: „Wenn ich sehe, wie viele Kernkraftwerke weltweit gebaut werden, wäre es jammerschade, wenn Deutschland aussteigen würde“. Bundesforschungsministerin Annette Schavan bezeichnete den Störfall als „Ausnahme“. Kernkraft kann aber nie ganz sicher sein: • Vorfälle und Sicherheitslücken sind Normalität: Deutsche AKW laufen nicht störungsfrei und zuverlässig. Laut dem Bericht der Bundesregierung haben acht der 17 Atomkraftwerke technische Mängel. • Alte AKWs abschalten: Diese sind trotz Nachrüstung unsicherer als neuere. Die Reaktoren wurden für eine Laufzeit von 25, nicht 40 oder 60 Jahren konzipiert. Reaktoren altern – damit steigen die Risiken mit jedem Betriebsjahr an. Die Forderung von Union und FDP, alte Atommeiler länger am Netz zu lassen und jüngere kürzer, sind daher unverantwortlich. • Kein Schutz vor Terrorangriffen: Atomkraftwerke sind nicht ausreichend gegen Terrorangriffe geschützt. • Die Technologie ist gefährlich: Nach Tschernobyl leiden in der Ukraine noch immer 2,4 Mio. Menschen an den Folgeschäden. 40 Prozent der Wälder dort sind verseucht. Krebserkrankungen bei Kindern sind dort massiv gestiegen. Der volkswirtschaftliche Schaden beträgt mehrere hundert Mrd. US-Dollar. Die Union meint, die Endlagerfrage sei gelöst. Das stimmt nicht. Die Endlagerfrage ist nicht geklärt: • Salzstöcke als unbrauchbarer Ort zur Endlagerung. Endlagerung kann niemals völlig sicher sein. In den Atommüllendlagern Morsleben und Asse bestehen große Probleme: In Asse traten seit 2005 77.000 Liter radioaktiv kontaminierte Lauge aus. • CDU/CSU haben Angst vor Endlagern in Bayern und Baden-Württemberg. Deswegen verweigern sie hartnäckig die Untersuchung von weiteren Standorten für ein atomares Endlager und drängen auf die Wiederaufnahme der Erkundungen in Gorleben. • Die SPD wird diese verantwortungslose Energiepolitik keinesfalls mittragen, mit der wir unseren Kinder und allen nachkommenden Generationen weiter wachsende radioaktive Müllberge vor die Tür stellen. SPD-Newsletter Juli 2009 Weitere Info: Wrack ab! - Die neue Kampagne der Elektrizitätswerke Schönau Pressemitteilung 1.Juli Die Atomkraft ist wieder im Gespräch: Als Klimaretter, als Preisgarant - sogar als Bioenergie. Mit derartigen Argumenten wirbt die Atomindustrie für ein Comeback der Atomenergie und setzt alles daran, dass eine neue Bundesregierung den Atomausstieg rückgängig macht. Dies wollen die Elektrizitätswerke Schönau verhindern: Daher haben sie die Kampagne Wrack ab! gestartet. Was soll abgewrackt werden? Natürlich die Atomkraftwerke! Anhand von hundert sauber recherchierten Gründen zeigen die Elektrizitätswerke Schönau, warum es höchste Zeit für den Atomausstieg ist. Zentrales Medium ist die Kampagnen-Webseite. Die Homepage www.100-gute-gruende.de bietet kurze und klare Argumente gegen die Atomkraft sowie Materialien zum Mitmachen. Jeder Grund ist mit Quellenangaben, sowie Verweisen auf Hintergrundinformationen versehen. Die 100 guten Gründe gibt es auch als Fibel im Hosentaschenformat, so dass ein Einstieg in die Energiediskussion auch im Offlinemodus möglich ist. Außerdem können über die Homepage Flyer, Plakate, T-Shirts, Aufkleber und Postkarten bezogen werden.


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